Einfluss der Tiere auf die Landschaft:
Wer frisst was?
Rinder fressen überwiegend Gras, aber auch Kräuter und Gehölzteile. Insgesamt benötigen sie eine qualitativ höhere Nahrung. „Heu auf dem Halm“, also überständiges Gras, führt bei ihnen eher zu Problemen als bei Pferden.
Pferde fressen hauptsächlich Gras, auch raufaserreiches Schilf, Pfeifengras, Landreitgras und überständiges (älteres) Gras außerhalb der Vegetationszeit. Zusätzlich nehmen Pferde kleine Mengen hochwertiger und proteinreicher Nahrung wie Wurzeln, Rinde, Zweige und Samen auf.
Schafe sind an sorgfältige Selektion und beste Nutzung eines geringen Futterangebotes angepasst. Zwar fressen auch sie hauptsächlich Gras, können aber in erheblichem Umfang auch Kräuter und Gehölze aufnehmen. Dies hängt von der Haltung ab: bei Koppelung wird alles gefressen, in freier Beweidung selektiv.
Ziegen fressen bei Vorhandensein von Gehölzen wenig Gras und krautige Pflanzen. Eher werden von Büschen und jungen Bäumen Blätter, Zweige und Rinde verzehrt. Unter den krautigen Pflanzen fressen sie sogar Riesen-Bärenklau, Goldrute oder Drüsiges Springkraut.
Auswirkungen
Rinder weiden gleichmäßiger als Pferde. Daher ist die Vegetationsstruktur auf einer Rinderweide nicht so unterschiedlich wie auf Pferdeweiden. Gemeinsam mit Pferden sind Rindern ausgesprochen effektive Landschaftsgestalter. Im Naturpark wird häufig die Kombination beider Tierarten gewählt.
Schafe und Ziegen werden zur Pflege trockener und mit Gehölzen bestandener Magerrasen eingesetzt. Für Rinder und Pferde gibt es hier oft nicht mehr genügend Nahrung und an den steilen Hängen wären zu starke Trittschäden zu erwarten.
Ohne Beweidung verbuschen diese Flächen und werden langfristig wieder zu Wald. Die vierbeinigen Landschaftspfleger sorgen im Naturpark für die Pflege einer traditionellen Mittelgebirgsregion.