Burgen und Schlösser in reizvoller Lage
Hier finden Sie eine kleine Auswahl der Schlösser und Burgen, die sich in der Region des Naturpark Solling-Vogler befinden. Die Ausgewählten gehören zu den Bedeutenden in der Region oder liegen in einer landschaftlich besonders reizvollen Lage.
Weitere der im Naturpark Solling-Vogler zu entdeckenden kulturellen Sehenswürdigkeiten sind in der sogenannten Vogler-Region als "Kulturpfade" in einem "Führer zu kulturhistorisch interessanten Stätten Vogler-Region" zusammengefasst. Vorgestellt werden darin die wichtigsten Bau- und Bodendenkmale, Museen oder Kulturlandschaftselemente im Bereich der Samtgemeinden Bevern, Bodenwerder, Eschershausen, Polle und Stadtoldendorf.
Kontakt: Tourist Information im Schloss Bevern, Tel.: 05531/990785
Beeindruckend ist der Besuch des evangelischen Klosters Amelungsborn auf dem Odfeld zwischen Negenborn und Eschershausen. Schon 1135 zogen Ziesterzienser aus Kamp am Niederrhein in ihre neu erbaute Klosterkirche ein. Die Kirche entspricht durch die Klarheit ihrer Architektur sowie einem weitgehenden Verzicht auf Verzierungen dem asketischen Stil der Zisterzienser. Als Bauwerk stellt sie eine Besonderheit dar: Sie besteht aus einem romanischen, dreischiffigen Langhaus und einem romanisch-gotischen Chor. Interessant ist die wechselvolle Geschichte des Klosters, die bis in die heutige Zeit hinein geht, denn auch heute noch wird die klösterliche Gemeinschaft durch evangelische Christen gepflegt.
Aber nicht nur die fast 900-jährige Klostergeschichte ist sehr faszinierend, sondern auch die gesamte Klosteranlage mitsamt ihrer Umgebung beeindruckt durch die fast alleinige Verwendung von Sandstein als Naturbaumaterial. Die tonnenschweren Steine wurden alle aus den nahegelegen Brüchen des Hooptales gewonnen. Heute herrscht eine geheimnisvolle Atmosphäre in den längst aufgegebenen Steinbrüchen, und das Wirken der Menschen ist noch an zahlreichen Spuren erkennbar. Beeindruckend hat sich die Natur nach der Nutzungsaufgabe die aufgelassenen Brüche zurückerobert. Diese kleineren und größeren aufgelassenen Sandsteinbrüche prägen das Erscheinungsbild des Naturparks Solling-Vogler übrigens durchgängig, ebenso wie die Verwendung des Sandsteins in den Dörfern und Städten. Durch das Hooptal entlang der Steinbrüche führt Sie ein kleiner Trampelpfad.
Wer den Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda geht, kann im Kloster Amelungsborn übernachten, entlang des Klosters führt außerdem der Weserberglandwanderweg.
Besuche der Klosterkirche, der Klosteranlage und des liebevoll angelegten Klostergartens sind jederzeit möglich, Führungen werden auf Anfragen gerne durchgeführt.
Weitere Informationen unter www.kloster-amelungsborn.de
Das von Statius von Münchhausen in Auftrag gegebene Schloss Bevern war nach neunjähriger Bauzeit im gleichnamigen Ort Bevern als vierflügelige Anlage mit umlaufendem Graben, Zugbrücke und vierzehn Wirtschaftsgebäuden Anfang des 17. Jahrhunderts als eines von vielen bedeutenden Bauwerken der Weserrenaissance fertiggestellt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Schloss ständig verändert, umgestaltet und unterschiedlich genutzt.
Vom ehemaligen Edelsitz der Münchhausens über ein herzogliches Jagdschloss, Pensionärswohnsitz, Schule und Kaserne präsentiert es sich heute als kulturelles Zentrum für die Region. Kammermusik, Folkkonzerte, Theatervorstellungen, und vieles mehr finden in dem einzigartigen Ambiente einen gelungen Rahmen. Die zwei multimedialen Inszenierungen "NÄCHTLICHES SCHLOSS" - erleben" und "SAGEN-NACHT" ermöglichen den Besuchern eine Zeitreise durch 400 Jahre Schlossgeschichte oder eine Reise ins Land der Sagen des Weserberglandes. Ab 2006 inszeniert die Erlebniswelt Renaissance im Schloss Bevern und an sechs weiteren historischen Standorten im Weserbergland die faszinierende Epoche der Renaissance als modernes Abenteuer mit beeindruckenden visuellen Effekten, High-Tech Exponaten und vielen mehr.
Weitere Informationen: Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern,
Tel. 05531/9940118, www.schloss-bevern.de, www.erlebniswelt-renaissance.de.
Das ehemalige Jagdschloss in Fürstenberg ist heute Sitz einer der berühmtesten Porzellanmanufakturen Deutschlands. Die Geschichte geht bis in das Jahr 1345 zurück. Welfenherzog Ernst von Braunschweig-Göttingen ließ oberhalb der steilen Klippen des Weserhanges eine Burg zur Sicherung seines Solling-Besitzes erbauen. Nachdem sie bei einem Ansturm durch die Hessen im Jahre 1545 völlig zerstört wurde, baute Herzog Heinrich Julius die Burg als Schloss wieder auf. Fast zwei Jahrhunderte lang diente das Schloss Fürstenberg vorwiegend als Jagdschloss, bis dort nach einer Idee von Oberjägermeister von Langen unter Herzog Carl I. von Braunschweig 1747 eine Porzellanmanufaktur gegründet wurde.
Seitdem brennen in Fürstenberg die Öfen und das auch als "weißes Gold des Weserberglandes" bezeichnete Fürstenberger Porzellan mit dem blauen "F" wurde weltberühmt. Heute dient das Schloss überwiegend als Ausstellungsgebäude und mitsamt seinem wunderschönen Schlosshof mit weitem Blick über die Weser als Veranstaltungsort für Feste, Konzerte, etc. In seinen Nebenanlagen wird weiterhin Porzellan feinster Art hergestellt. Ein Besuch des Schlosses und der Manufaktur gewährt Ihnen einen Einblick in die faszinierende Welt der Porzellanherstellung.
Nähere Infos unter www.fuerstenberg-porzellan.com.
Wohl im 11. Jahrhundert als Burg in Nienover gebaut, blieben von der damaligen Burg nach einem Brand im Dreißigjährigen Krieg nur noch die gewaltigen Grundmauern aus Sollingsandstein übrig. Lange Zeit war die Burg hauptsächlich als Jagdschloss von Adelsleuten genutzt. Nach dem Brand wurde auf den bis zu 11,50 m hohen stehengebliebenen Fundamenten ein Fachwerkbau aufgesetzt, der bis heute weit über das Reiherbachtal hinausragt. Nienover blieb ständiger Sitz des Amtes Nienover, diente 1866 bis 1962 als Forstamt und ging schließlich in Privatbesitz über.
Nach Restaurierung und langjähriger Nutzung durch das Land Niedersachsen (forstliche Fakultät) ging es im Jahre 2005 in Privatbesitz über. Interessant sind an dieser Stelle heute auch die Grabungsstätten nach der gleichnamigen Stadt Nienover. Hier können Sie den Archäologen bei der Arbeit über die Schulter schauen.
Kontakt: info@schlossnienover.de
Direkt an der Weser in der gleichnamigen Ortschaft liegt die Burgruine Polle. Oberhalb des bedeutsamen Wasserweges an einer wichtigen Furt errichteten die Grafen von Everstein im 13. Jahrhundert die Poller Burg. Im Dreißigjährigen Krieg fiel sie nach der Belagerung durch die Schweden im Jahr 1641 den Flammen zum Opfer.
Noch heute ragen die sanierten Reste der mächtigen Steinanlage eindrucksvoll über der Weser auf einem Bergsporn in den Himmel. Ein Besuch der im Sommer auf der Burgruine stattfindenden Freilichttheater und eine Überfahrt der Weser durch die direkt unterhalb liegende Seilfähre lohnen sich.